Bei derartigen Aktien verabreden sich regelmäßig Anleger z.B. über Internetforen um Aktienpreise von Gesellschaften, in denen es größere Short Positionen gibt, in die Höhe zu treiben, was einen Short Squeeze und damit weitere Nachfrage und steigende Kurse bewirken soll.
Im Februar 2021 hat die BaFin nach dem ersten und bekanntesten derartigen Fall mit GameStop die folgende Information veröffentlicht:
„… Es besteht ein erhebliches Verlustrisiko, da auf kurzfristige Kurssteigerungen, die infolge der Aufrufe und entsprechenden Spekulationen entstehen, starke Kursrückgänge folgen können. Auch ein zu beobachtendes erhöhtes Umsatzvolumen kann rasch wieder einbrechen und den Verkauf der erworbenen Wertpapiere erschweren. Es besteht auch die Gefahr, dass in Sozialen Medien falsche oder irreführende Aussagen getroffen werden. Zudem können Aufrufe dazu dienen, Anleger zum Kauf von bestimmten Aktien zu verleiten, um von steigenden Kursen dieser Aktien gezielt zu profitieren.“
Folgende Risiken treten beim Handel derartiger Aktien unserer Beobachtung nach besonders häufig auf und führen bei Kunden mitunter zu erheblichen Verlusten:
- Handel von zu hohen Volumina In den genannten Aktien sind regelmäßig nur überschaubare Stückzahlen handelbar. Wer über einen längeren Zeitraum eine große Position aufgebaut hat, wird diese nur über mehrere Orders über einen längeren Zeitraum wieder verkaufen können. Eine große Verkaufsorder an einem Stück kann in derartigen Aktien oft selbst den Preis erheblich beeinflussen und ggf. einen längeren Zeitraum für die Ausführung benötigen.
- Handel zu kritischen Zeitpunkten Insbesondere zu Markteröffnung z.B. in den USA bei amerikanischen Papieren, kann es zu längeren Phasen der Unklarheit über den wahren Preis einer Aktie kommen, so dass wenn überhaupt nur mit sehr hohen Spreads, geringen Volumina und erratischen Kurssprüngen gehandelt werden kann. Vor Handelsende fallen die handelbaren Stückzahlen ggf. massiv und eine Position kann vor der Handelspause über Nacht oder dem Wochenende dann nicht mehr geschlossen werden.
- Handel ohne Limitierung der Order Bei Ordererteilung zeigen wir den letzten verfügbaren Kurs des Wertpapiers. Dabei handelt es sich immer um eine historische Information, wenn sie ggf. auch nur einen Sekundenbruchteil alt ist. Bei sehr volatilen (stark schwankenden) Wertpapieren kann der nächste Kurs teilweise auch erheblich abweichen. Eine unlimitierte Order eines Kunden ist ein unbedingter Kauf- oder Verkaufsauftrag. Dieser wird an der Börse dann zum nächsten möglichen Preis gehandelt. Der Kunde ist im Kauf dann verpflichtet auch einen höheren als erwarteten Preis zu zahlen, im Verkauf kann der erzielte Erlös deutlich geringer ausfallen.
- Sehr kurzfristiges agieren
In derartigen Wertpapieren kommt es oft zu einer hohen Ballung von Orders. Können diese aufgrund der geringen handelbaren Volumina nicht unmittelbar ausgeführt werden, werden sie nach Zeit-Preis-Priorität ausgeführt. Streicht ein ungeduldiger Anleger dann regelmäßig seine Order und erstellt eine neue Order, wird diese immer wieder neu mit der geringsten Zeitpriorität am Ende der Verarbeitungsschlange eingereiht.